Im Hintergrund: Jugendliche mit Dunkelbrill und Blindenstock. Transparente, dunkelblaue Fläche mit, horizontaler weißer Streifen in der Mitte, darüber der Text "Nicht ins Dunkel – Inklusion braucht Sensibilisierung

NICHT INS DUNKEL

Bald beginnt sie wieder, die fünfte Jahreszeit. Nein, die Rede ist nicht vom Fasching oder derlei Lustbarkeiten, ich spreche von Weihnachten, der Zeit der Liebe, der Güte, des füreinander Daseins. Eine Zeit in der auf Biegen und Brechen gespendet wird. In der die Großherzigkeit und Menschenliebe kein Ende zu nehmen scheint. Auf Charité-Galas dinieren Reich & Schön für die „Ärmsten der Armen“ und Spenden-Aktionen über „bemitleidenswerte Menschen“ schießen aus dem Boden, um das Elend zu mindern und das schier grenzenlose Leid zu lindern.

Und die restlichen Jahreszeiten?

Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung steigt stetig, obwohl sie insgesamt in Österreich abnimmt. Beschäftigte in sogenannten Behinderten-Werkstätten werden mit einem Trinkgeld abgespeist, von einer nachhaltigen Versicherung können die meisten nur träumen. Kinder im Rollstuhl müssen ihre Schulwahl auf das Kriterium „barrierefrei“ beschränken. Blinden Menschen wird noch immer nicht mehr zugetraut als ein Telefonjob. Doch für echte und nachhaltige Lösungen ist in der Weihnachtszeit kein Platz. Mit einem ordentlichen Druck auf die Tränendrüsen sollen die Geldbeutel der SpenderInnen gelockert werden.

Die diversen Spenden-Aktionen für behinderte Menschen starten um den 3. Dezember, dem „Tag der Menschen mit Behinderung“. Mit der Lebensrealität der meisten behinderten Personen haben die – zugegeben tragischen – Geschichten und Aufrufe wenig gemein. Das Drama wäre wohl zu gering, um den Euro ordentlich fließen zu lassen. Wie geht es denn Menschen mit Behinderung/en tatsächlich? Welchen Zielen und Träumen jagen sie nach? Welche Nöte und Ängste beschäftigen sie? Welche Widerstände haben sie zu überwinden, um ein erfülltes Leben zu führen? Welche Qualitäten bringen sie mit und wobei benötigen Sie Unterstützung? Welche Arbeit würden sie gerne ergreifen? Warum schafft niemand diese Jobs? Warum zahlen die ArbeitgeberInnen lieber hohe Strafen als behinderte Menschen einzustellen? Fragen über Fragen, die im Rausch der Adventszeit unter einer imaginären Schneedecke der Seligkeit versinken.

Sensibilisieren statt Spenden

Dies ist nachhaltiger und bringt allen was. Wir von TROTZ-DEM geben Raum und Zeit für Fragen, Antworten und Selbsterfahrung. Neben längst notwendigen gesetzlichen Schritten gibt es nur einen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft: Aufklärung und Sensibilisierung. Und genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Workshops für Schulen und erwachsene Gruppen.

Unser Angebot an dich

Jeder im Dezember gebuchte
4-stündige Sensibilisierungs-Workshop kostet
nur 9 Euro pro TeilnehmerIn

Achtung: Gilt bei Buchung im Dezember für das erste Halbjahr 2020. Angebot gültig für Wien, Niederösterreich und Burgenland.