Ein Einkaufswagerl, das eine österreichische Fahne vorne drauf hat.

Wer ist eigentlich Nunu Kaller?

Schluss mit Amazon & Co.

Nun haben wir den „Lockdown II. Ich bin mir sicher diese Zeit wird genutzt werden, um sich reichlich Gedanken zu machen. Bestimmt wird bei vielen die Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit ein Thema sein. Andere darüber wie sie ihre Kinder zu Hause betreuen können, sollten diese auch nach Hause geschickt werden. Und wieder andere vielleicht darüber wie sie ihre pflegebedürftigen Angehörigen in dieser Zeit begleiten können. Manche wird wohl auch die Schuldfrage umtreiben. Doch Thema wird uns wohl alle irgendwie beschäftigen: Steht das nächste große christliche „Event“ ja bereits kurz bevor. Lebkuchen und Spekulatius begrüßen uns seit Anfang September fröhlich im Supermarkt und leiten die Weihnachtssaison ein. 3, 2, 1 und los geht „die stillste Zeit des Jahres“. Egal ob wir damit etwas anfangen können oder nicht: Geschenke gibt’s trotzdem, jedenfalls bei den meisten. 

Selbst wenn der stationäre Handel geöffnet bleibt, wird hier ein weiterer (anhaltender) Einbruch zu spüren sein. Durch Angst vor Ansteckungen und andere Corona-Ermüdungserscheinungen, gerade im öffentlichen Raum werden nun viele den scheinbar einfacheren Weg gehen und einen der internationalen Online-Riesen mit ihrer Bestellung und ihrem Geld beglücken. 

Doch wir sollten nicht warten bis uns von politischer Seite alles vorgekaut und gesagt wird, was wir tun sollen „um unser Land und unsere Wirtschaft zu stärken“, sondern selbst die Tastatur in die Hand nehmen und die aus vielen Gründen richtigere Entscheidung treffen. Wer sich ein wenig über die Grenze der installierten Amazon-App hinauswagt, kann eine Vielfalt an regionalen Angeboten entdecken, die nicht nur Erdäpfel, Marillen-Schnaps und Schaffelle abdeckt.Gut. Die scheinbare Einfachheit (Usability, Bezahlmöglichkeiten, Umtausch- und Rückgabemöglichkeiten, etc.) und schiere Unendlichkeit der internationalen Riesen ist verlockend. Wobei ich hier als blinder User anmerken sollte, dass etwa die „Kunst des barrierefreien Programmierens“ keine Frage der Größe oder Internationalität ist. Jene welchen ein barrierefreies Angebot am Herzen liegt bewerkstelligen dies oft auch mit geringeren Mitteln als Peter Szulczewski oder Jeff Bezos. Denn diese beweisen leider immer wieder, dass es nicht darauf ankommt wie reich ein Unternehmen ist, um wirklich inklusiv zu sein. Abgesehen von aufgemotzten Werbespots geht ihnen die Zielgruppe der blinden und sehbehinderten Menschen wohl am Allerwertesten vorbei.

Aber wer ist denn nun eigentlich Nunu Kaller?

Die Frage ist grundsätzlich mit Wikipedia schnell beantwortet: „Nunu Kaller ist eine österreichische Publizistin, Umwelt-Aktivistin und Bloggerin.“ Wobei…ihr Blog ist einem anderen Projekt gewichen, dass ihr wichtiger erschien: Sie betreibt seit dem ersten Lockdown eine online Plattform für heimischen Unternehmen. „Es begann zu Zeiten des Corona Lockdowns, und es bleibt auch weiterhin aktuell: Stell dir vor, es ist Krise, und keiner bestellt bei Amazon oder einem anderen, großen internationalen Konzern, sondern stattdessen bei heimischen Unternehmen.“ Worum es genau geht erklärt sie hier: Worum geht’s?

Gerade surfe ich auf der Ladenliste von Nunu Kaller rum und bin mittlerweile sehr zuversichtlich dort für meinen diesjährigen Weihnachtseinkauf und wohl weit darüber hinaus alles zu finden, was das Herz begehrt: Ladenliste

Auch wenn eine Bestellung vielleicht nicht von Beginn an so komfortabel funktioniert oder die Bezahlmöglichkeiten drei statt zehn sind, auch wenn die Kommunikation manchmal etwas schwieriger sein kann oder das Gekaufte nur mit einer vorherigen Absprache und nur ungern umgetauscht oder retour genommen wird, so bleibt das gute Gefühl „österreichisch gekauft“ zu haben.

Nomnom statt mjam

Und wenn ich schon dabei bin: Auch die heimische Gastronomie wird im zweiten Lockdown wieder die Unterstützung hungriger, kochfauler EinwohnerInnen brauchen. Doch bevor du jetzt die App von mjam oder Lieferando öffnest, schau doch mal, ob das Restaurant deiner Wahl auch ohne deren Unterstützung liefert. Denn hier müssen die GastronomInnen eine Provision von 8-15 % des Bestellwerts an riesen Unternehmen abtreten. Ruf doch einfach mal an und gönne den Mitarbeitenden die paar Prozent mehr. 🙂

Also greifen wir doch zum Telefon, bestellen direkt und lassen die WirtInnen die Provison lieber für ihr Personal, als für weitere Online-Riesen, ausgeben. Das nenne ich dann eine klassische Win-Win-Situation. 

Mahlzeit und Happy Shopping

Euer Harald