Im Hintergrund: Foto eines Mannes der mit Kopfhörern vor einem Laptop sitzt und gerade ein Smartphone in der Hand hält. Darüber eine transparente, dunkelblaue Fläche mit horizontalem, weißem Streifen in der Mitte, darüber der Text "Nicht ins Dunkel – Sensibilisierung schafft Arbeit“

NICHT INS DUNKEL: Arbeit durch Sensibilisierung

Bernd K. ist blind. Trotz seiner Behinderung führt er ein ausgefülltes Lebe. Er lebt in einer erfüllten Beziehung, führt enge Freundschaften, geht gerne im Wienerwald spazieren und hängt auch mal gerne mit seinen sehenden und nicht sehenden FreundInnen in diversen Lokalen in der Wiener Innenstadt rum. Abgesehen von seiner Blindheit führt er also ein Leben wie die meisten anderen Menschen auch. In einem unterscheidet er sich, besonders von seinen sehenden Bekannten und FreundInnen. Dieser Unterschied lässt ihn oft nicht schlafen, löst Existenzängste, führt zu Selbstzweifeln und treibt ihn immer mehr ins Dunkel.

Auf der Suche

Bernd ist arbeitslos. Er ist top ausgebildet, hat jede Ausbildung absolviert und jede Weiterbildung besucht, die es für Backoffice-Manager gibt. Einerseits weil ihn das Arbeiten am Computer schon früh interessiert hat, andererseits weil dieses Interesse am Arbeitsmarkt sehr gefragt schien. Seine Finger sind wund vom vielen Schreiben der Bewerbungen, ausgeschriebene Jobs gibt es genug. Einzig auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch wartet er bis heute vergeblich. Von einigen Firmen hat er wenigstens eine Absage bekommen, die restlichen scheinen wohl doch keine neuen Arbeitskräfte zu suchen. Oder liegt es doch an seiner Behinderung? Die, wenn auch nicht explizit im Motivationsschreiben oder Lebenslauf erwähnt, auf dem in Österreich erwarteten, Portrait-Foto sichtbar ist.

Um die Diversität im eigenen Unternehmen zu steigern bekamen wir von TROTZ-DEM eines Tages eine Anfrage für einen Sensibilisierungs-Workshop von einer mittelgroßen Firma in Simmering (Wien). Sie wollten die Möglichkeit ausloten eine Person mit Behinderung einzustellen. Bernd, der uns als Gastreferent immer wieder bei diversen TROTZ-DEM Workshops unterstützt, war wohl der perfekte Co-Trainer für diese Gelegenheit.

Durchs Reden kommen d‘Leut zam

Wie bei unseren Workshops üblich, haben wir uns gut vorbereitet und sind auf die Umstände des Unternehmens explizit eingegangen. Der Computer steht dort im Mittelpunkt der Arbeit. Dass dieser von blinden Menschen mit einer entsprechenden (geförderten) Software genauso gut bedienbar ist, hat, wie mir mein Assistent verraten hat, ließ einigen doch die Kinnlade absinken und die Augen größer werden. Der beeindruckende Lebenslauf von Bernd, den er im Rahmen des Workshops in zwangloser Atmosphäre, ohne Druck oder Erwartungshaltung erzählen konnte, hat sein restliches beigetragen: Bernd ist seither ein geschätzter und loyaler Mitarbeiter dieses Unternehmens.

Es war gar nicht viel nötig. Keine aufwändigen und teuren Umbauten oder etliche Zusatzschulungen. Information, Austausch und Sensibilisierung war alles was es gebraucht hat, um den großen Unterschied zwischen Bernd und seinen sehenden FreundInnen auszulöschen.

Sensibilisieren statt Spenden

Dies ist nachhaltiger und bringt allen was. Wir von TROTZ-DEM geben Raum und Zeit für Fragen, Antworten und Selbsterfahrung. Neben längst notwendigen gesetzlichen Schritten gibt es nur einen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft: Aufklärung und Sensibilisierung. Und genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Workshops für Schulen und erwachsene Gruppen.

Unser Angebot an dich

Jeder im Dezember gebuchte
4-stündige Sensibilisierungs-Workshop kostet
nur 9 Euro pro TeilnehmerIn

Achtung: Gilt bei Buchung im Dezember für das erste Halbjahr 2020. Angebot gültig für Wien, Niederösterreich und Burgenland.