Im Hintergrund: Foto von einem Kind an einem Schultisch, dass in die Kamera lächelt. Darüber eine transparente, dunkelblaue Fläche mit horizontalem, weißem Streifen in der Mitte, darüber der Text "Nicht ins Dunkel – Sensibilisierung gegen Mobbing“

NICHT INS DUNKEL: Sensibilisierung gegen Mobbing

Wir von TROTZ-DEM versinken oft in eine inklusive Phantasiewelt, wo Schule ein Ort ist, an dem sich Kinder mit und ohne Behinderung, mit heller oder dunkler Haut, mit oder ohne Kopftuch wohl und sicher fühlen. Eine Welt in der es kein Mobbing und keine Ausgrenzung gibt. Wo Unterschiedlichkeit gefeiert und nicht bestraft wird.

Leider sieht die Realität aber oft anders aus. Der Phantasie an Ausgrenzungsmöglichkeiten sind wohl keine Grenzen gesetzt. So auch im Fall von Marie G. (12 Jahre), die sich uns in einer E-Mail anvertraut hat. Sie besucht eine 3. Klasse an einem Gymnasium in Wien. Sie geht jeden Tag mit Bauschmerzen in die Schule und vertraut uns an was der Grund ist: In der Schule glauben alle in ihrer Klasse durch ein Gerücht, dass Sehbehinderungen ansteckend seien. Und weil ihr älterer Bruder blind ist und sie manchmal gemeinsam mit ihren Eltern am Schulweg begleitet (er selbst besucht eine andere Schule), glauben jetzt alle, dass sie „krank“ werden wenn sie ihr zu nahe kommen. Und wer will sich schon infizieren?

Sie erzählt uns, dass sie das sonst niemandem erzählen mag. Sie weiß natürlich das Blindheit NICHT ansteckend ist, aber wenn sie versucht es zu erklären lachen sie alle aus und gehen weg. Sie meint, dass es sich anfühlt als würde sie ihren Bruder verraten, den sich über alles liebt. Klug wie dieses Kind wohl ist, hat sie uns um Hilfe gebeten. Sie möchte, dass ihre MitschülerInnen verstehen wie es ist eine Behinderung zu haben und vor allem wünscht sie sich Freundinnen.

Nun traten wir also in Aktion. Der Betreiber von TROTZ-DEM selbst Mobbing-Opfer in seiner Schulzeit bot an, ausnahmsweise einen mehrstündigen Workshop entgeltlos in ihrer Klasse zu veranstalten, was seitens der Klassenvorstehenden auch dankbar angenommen wurde.

Zwei Wochen später rauschten wir also mit Mann und Maus, will sagen mit unserem Zeugs, AssistentInnen und Führhund in die Klasse und legten los. Da wir der Klasse eine anonyme Reflexionsfläche boten um über ihre Ängste hinsichtlich Behinderung zu sprechen lief es zu Beginn, als Harald und Sabine Fiedler über ihr Leben erzählten noch etwas holprig mit den Fragen, aber mit jeder Minute, die verging lief es flüssiger und schließlich waren die Kinder kaum mehr zu bremsen.

Die vielen Nachrichten die wir via WhatsApp, E-Mail und Facebook bekommen haben zeigen uns mehr als deutlich, dass sich die vier Stunden intensive Beschäftigung mit dem Thema gelohnt haben. Wir glauben, dass nun wohl niemand mehr daran glaubt, dass eine Behinderung ansteckend ist.

Mit Sensibilisierung kann die Schule unserer Phantasiewelt vielleicht eines Tages doch noch Realität werden.

Sensibilisieren statt Spenden

Dies ist nachhaltiger und bringt allen was. Wir von TROTZ-DEM geben Raum und Zeit für Fragen, Antworten und Selbsterfahrung. Neben längst notwendigen gesetzlichen Schritten gibt es nur einen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft: Aufklärung und Sensibilisierung. Und genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Workshops für Schulen und erwachsene Gruppen.

Unser Weihnachtsgeschenk:

Jeder im Dezember gebuchte
4-stündige Sensibilisierungs-Workshop kostet
nur 9 Euro pro TeilnehmerIn

Achtung: Gilt bei Buchung im Dezember für das erste Halbjahr 2020. Angebot gültig für Wien, Niederösterreich und Burgenland.