Nahaufnahme einer schwarzen Hundenase

31.03.2020 Aryas Tagebuch: Es liegt was in der Luft…

…und obwohl mich meine gute Hundenase sonst nie im Stich lässt: Ich kann es nicht riechen. Seit zwei Wochen allerdings ist alles irgendwie anders. 

Das erste Zeichen: Wenn Jacky und ich mit unseren ZweibeinerInnen Wiesel und Harald unterwegs sind, treffen wir fast keine anderen Leute, und wenn schon, dann beachten die uns gar nicht. Den Schlumpf trifft das besonders hart, denn normalerweise löst er ganz spezielle Begeisterungsschreie aus und genießt diese Aufmerksamkeit ungemein! 

Mein zweiter Hinweis, das irgendetwas nicht ganz stimmt: Der Harald ist dauernd zu Hause und sitzt vor seinem Computer! Eigentlich sehen wir ihn nicht so häufig, weil er bei Workshops ist oder im Dialog im Dunkeln aushilft. Mich stört es ja eigentlich nicht besonders, denn Herrchen hat jetzt extra viel Zeit um mit uns zu spielen. 🙂

Und zu guter Letzt fällt mir besonders auf, dass mein Job plötzlich etwas einfacher geworden ist. Denn die Leute achten jetzt darauf, wenn das Wiesel und ich kommen und weichen UNS aus. Sonst war das ja immer mein Job, aber mir soll’s recht sein. Die besorgten Gesichter und die kürzer werdenden Spaziergänge sagen mir aber doch, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht, so fein die Veränderungen für mich mehrheitlich sind.

Das Wort „Corona“ habe ich jetzt schon öfter gehört, aber in der Blindenführhundeschule haben wir das nicht durchgenommen… Es riecht nach Desinfektionsmittel und immer mehr Menschen tragen was Weißes vor Mund und Nase. Jacky und ich zerbrechen uns den Kopf, was das wohl zu bedeuten hat, sind aber noch nicht schlauer geworden. Ich hoffe es ist nichts zu fressen, denn so wie die Leute aussehen, wenn sie über „Corona“ reden, kann das nicht besonders lecker sein.

Wir halten unsere Nasen in die Luft, schnüffeln weiter und halten euch auf dem Laufenden!

Eure Arya