Eine Illustration zweier Personen in schwarz die einander anschauen. Darüber schweben Fragezeichen in den Farben von TROTZ-DEM.

Schau mir in die Augen: Der Blickkontakt

Ein wichtiger Bestandteil gesellschaftlichen Zusammenlebens bildet die Sprache der Augen. Liebe, Abscheu, Freude, Zorn, Lachen, Trauer und noch vieles mehr können durch sie ausgedrückt werden. Ein bestehender Blickkontakt ist fixer Bestandteil eines jeden Dialoges und auch dabei „reden“ die Augen mit. Aber etwa auch beim Flirten ist die akustische Kommunikation nur schmückendes Beiwerk, das vermutlich oft auch weggelassen werden könnte um ans Ziel zu kommen. Ob dies der einzige Grund dafür ist, dass es so wenige Beziehungen zwischen blinden und sehenden Menschen gibt? Wohl bestimmt einer davon…

Blinde Menschen müssen auf diese zusätzliche Kommunikationsebene verzichten, können allerdings als vollwertigen Ersatz auf die Deutung der Stimme (Tonlage, Aussprache, etc.) zurückgreifen. Es heißt nicht umsonst „Der Ton macht die Musik“, oder? Da bei einem Dialog mit einem blinden Menschen der Blickkontakt fehlt ist es für den sehenden Teil oft nicht erkennbar, ob  die Aufmerksamkeit des blinden Menschen bei ihm ist. Dies führt leider oft zu Irritation und Missverständnissen. Viele blinde Mitmenschen versuchen deshalb in speziell adaptierten Körpersprache-Seminaren mehr über die Kunst der „nonverbalen Kommunikation“ und die tieferen Geheimnisse der „sprechenden Augen“ zu erfahren. Erfahrungsgemäß würde es als blinde/r GesprächsteilnehmerIn schon reichen, den Kopf in Richtung der SprecherInnen zu drehen und so zumindest den Versuch eines Blickkontaktes erkennen zu lassen. Dass dies aber nicht immer funktioniert, oder genau die gleiche Wirkung wie bei einer sehenden Person hat, muss aber bitte auch allen klar sein.