Sprachausgabe

Ein grauer Laptop in Nahaufnahme auf einem dunkelbraunen Tisch.

Mittels Sprachausgabe können sich technische Geräte durch gesprochenes Wort, anstatt nur durch optische Anzeigen, mitteilen. Dieses kann sowohl aus voll synthetischen Lauten (piepen, summen, klopfen, etc.), als auch aus Fragmenten natürlicher Sprache bestehen. Es gibt die unterschiedlichsten Geräte die mittels Sprachausgabe auch (oder gerade) von blinden Menschen genutzt werden (können). Ein Farberkennungsgerät hilft beispielsweise beim Sortieren der Wäsche, eine sprechende Küchenwaage beim Kochen oder ein Außen-Thermometer bei der Jacken-Auswahl helfen. Immer mehr Geräte „lernen“ heute zum Glück das Sprechen: TV-Geräte (Menüführung), Fieberthermometer, Blutzucker-Messgeräte, Kühlschränke oder Mikrowellen sind nur eine kleine Auswahl. Allerdings ist es meist so, dass diese technischen Errungenschaften, im Vergleich zu den nicht sprechenden Geräten, sehr teuer und kaum gefördert sind, obwohl sie das Leben von vielen um ein beträchtliches Stück selbstständiger machen würden.

Unendliche Weiten ergründen

Die wohl komplizierteste, aber auch umfangreichste, Gerätschaft im Haus oder am Arbeitsplatz die sich mittels Sprachausgabe mitteilen kann ist wohl der Computer, mittlerweile oft auch bei blinden Menschen ersetzt durch das Smartphone. Bildschirm und Maus sind sind für die Bedienung hier irrelevant. Auf jeden handelsüblichen PC lässt sich ein Programm – ein so genannter Screen-Reader (wie z.B. JAWS) – installieren. Bei Apple-Geräten ist eine Voice-Over-Funktion sogar bereits kostenfrei vorinstalliert, ausprobieren lohnt sich! 😉 Ein Screen-Reader oder Voice-Over-Dienst ist imstande den Bildschirminhalt vorzulesen. Dies dient allerdings erstmals nur zum Lesen von allgemeinen Texten. Denn mit ihm kann man sich auch am Bildschirm orientieren und in den Menüs des Systems zu navigieren. Sehbehinderte und blinde Menschen sind mit der Hilfe solcher Programme auch im Stande die eigene Texteingabe zu kontrollieren oder im Internet zu surfen.

Manchmal wird die Sprachausgabe auch in Kombination mit einer Braillezeile (Foto) oder einer Bildschirmlupe, einem Programm zum Vergrößern des Bildschirminhaltes, verwendet. Die Sprachausgabe selbst ist gewöhnungsbedürftig, da ihre elektronische Herkunft (noch) nicht zu überhören ist. Auch ist es nicht oder kaum möglich zum Beispiel neben dem Fernsehen schnell auf Facebook zu surfen oder in einer Besprechung eine Nachricht zu versenden. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sind Jobs mit Computer-Arbeit ebenso geeignet für blinde wie für sehende Menschen. Einzig die Barrierefreiheit mancher Programme und Webseiten lässt leider noch etwas zu wünschen übrig.

Wenn auch kompliziert so ist der Computer/das Smartphone mit Sprachausgabe ausgesprochen nützlich und auch gut zu gebrauchen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Eine nützliche Eigenschaft der diversen Sprachausgabe-Programme sind die inzwischen umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten. So kann die Sprachausgabe mit Einstellungen wie unterschiedlichen SprecherInnen, Sprachmelodien und Betonungen, Sprachen oder der Art der Steuerung (am PC) den eigenen Vorlieben angepasst werden.

Das Smart-Home

Smart-Home steht für die „smarte“ also „kluge“ Steuerung von Geräten (mehrheitlich) in Haus und Wohnung. Viele Geräte, wie zum Beispiel Lampen, der Kühlschrank oder die Türglocke können mittlerweile mit dem Smartphone verbunden und gesteuert werden. Noch einfacher funktioniert die Steuerung mittels Stimme und einem Smart-Lautsprecher. Sofern die entsprechende App (das Programm) barrierefrei zu bedienen ist, können Smart-Home-Geräte den Alltag, vor allem für blinde und sehbehinderte Menschen, enorm erleichtern.