Mobilitätstraining

Bei diesem wird von einer/einem sehenden TrainerIn der blinden Person der Umgang mit dem weißen Langstock beigebracht.

Denn auch der Gebrauch dieses äußerst nützlichen und auch notwendigen Hilfsmittels muss gelernt werden. Dies erfolgt im Einzelunterricht und das Training wird individuell auf die Erfordernisse der lernenden Person angepasst.

Bei diesem Training wird vorerst die richtige Stocktechnik gelernt, nämlich wird der etwa bis zur Achsel reichende Langstock etwa in Nabelhöhe mit der Spitze am Boden in Schulterbreite hin-und hergependelt. Dabei liegt die Kunst dabei, dass jeweils der vorangehende Fuß von der Stockspitze abgedeckt wird. Klingt nicht nur kompliziert, ist es auch. Aber mit der nötigen Übung durchaus zu schaffen.

Hat man diese Technik erst einmal raus, so beginnt die Orientierung mit Hilfe von verschiedenen Bodenbeschaffenheiten: Stufen, Laternenpfähle, Grünanlagen, Gehsteigkanten, und was noch so im Weg stehen kann, bzw. was jemand noch als Orientierungspunkt nützen kann. Denn wird eine hervorstehende Häuserwand einerseits als Hindernis angesehen, so kann sie ein anderes Mal als Orientierungspunkt dienen.

Es sei mir hier ein Einwurf gestattet (und ich will mir gar nicht die Mühe machen, diesen zurückzuhalten): Neben baulichen Hindernissen oder markanten Punkten, dies kommt, wie beschrieben auf die Situation an, kann man mit dem Stock auch menschliche Hindernisse aufspüren. Und diese gibt es. Denn des Öfteren war ich schon mit einer sehenden Begleitperson unterwegs, welche mir erzählt, dass PassantInnen fasziniert oder zumindest staunend stehen geblieben sind und mich in meiner gesamten Blindheit beobachtet hätten, aber nicht auf den Gedanken gekommen wären, uns Platz zu machen.