Blinde Menschen mit einem Schläger auf einem riesigen Spielfeld? Sich das vorzustellen ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit… Aber es geht! Blindenbaseball ist neben Torball eine der wenigen Sportarten für blinde und sehbehinderte Menschen die im Team ausgeführt werden. Die Regeln sind stark am klassischen Baseball orientiert und mehrheitlich für blinde SportlerInnen angepasst.
Wie funktioniert Blindenbaseball?
In Europa wird mehrheitlich nach dem AIBXC System gespielt bei welchem ein Team aus fünf blinden und zwei sehenden SpielerInnen besteht. Gespielt wird mit einem einfachen Baseballschläger und einem hohlen Kunststoffball, der mit Schellen gefüllt ist. Dadurch macht er beim Werfen, Aufprallen und Rollen Geräusche, woran sich die blinden SpielerInnen orientieren können. Das Spielfeld ist um zusätzliche Bases erweitert, damit sich die SpielerInnen nicht anrempeln können.
Im Unterschied zum Baseball für sehende SpielerInnen wird der Ball vom Schlagmann/der Schlagfrau selbst direkt aus der Hand mit dem Schläger gespielt. Dieser muss das Fair-Territory erreichen, wo er vom verteidigenden Team gefangen und an die zweite Base zu einem/einer der zwei sehenden SpielerInnen geworfen werden. Ist das geschafft ist die/der LäuferIn im „Aus“. Nach drei „Aus“ wird gewechselt und das verteidigende Team muss Schlagen und die Bases erreichen um Punkte zu machen. Die Bases, bestimmte Punkte auf dem rautenförmigen Spielfeld, werden durch die zwei sehenden SpielerInnen abgesichert durch Klatschgeräusche für den/die blinde LäuferIn ortbar gemacht.
Und wo wird das gespielt?
In Österreich gibt es derzeit leider kein Angebot. Das kann sich aber jederzeit ändern, vielleicht gibt es schon bald ein Team beim Österreichischen Behindertensportverband. In Deutschland gibt es seit 2010 als einziges Team die Bavarian Bats welche auch den Mole-Cup organisieren.
Und wem die Erklärung noch nicht gereicht hat, kann sich hier noch ein paar visuelle Eindrücke und Erklärungen abholen: