Barrierefreiheit ist ein Recht

In der Welt gibt es viele Barrieren und es müssen nicht alle schlecht sein. Eine Barriere, die uns schützt, z. B. ein Hochwasserschutz oder sei es auch nur eine Tür oder ein Geländer, das uns vor einem Absturz bewahrt, sind sinnvolle und gewollte Barrieren.

Wenn es hingegen darum geht, dass Menschen an der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden, nur weil eine Barriere sie daran hindert – sei diese baulich, digital oder geistig – so muss es ein gesellschaftliches Anliegen sein an deren Beseitigung mitzuarbeiten.

Eine Beeinträchtigung wird erst dann zu einer Behinderung, wenn sie auf Barrieren trifft.

Ich bin blind. Das ist meine Beeinträchtigung und auch nichts Schlimmes. Ich kann einfach nichts sehen.

Wenn ich aber vor dem PC sitze (es gibt schon hervorragende Hilfsmittel, die blinden Menschen ein Arbeiten mit dem PC ermöglichen, in einem Onlineshop etwas bestellen will und bevor ich kostenpflichtig bestellen kann auf einen Captcha stoße, der mich anweist in ein Feld einzutragen, wie viele Kreuzungen auf diesem Bild zu sehen sind, dann wird meine Beeinträchtigung zur Behinderung. Wenn der dafür zuständige Webentwickler einen alternativen Captcha gewählt hätte, der es auch mir ermöglicht hätte kostenpflichtig zu bestellen, dann hätte ich den Bestellvorgang zu meiner und auch zur Zufriedenheit des Online-Ladens abschließen können.

Ich gehe davon aus, dass kein Webentwickler vor seinem Computer sitzt und sich ins Fäustchen lacht, weil sie oder er bewusst blinde Menschen am Einkaufen hindern will, sondern dies aus Unkenntnis geschieht.

Wir brauchen mutige, offene Menschen mit einer Beeinträchtigung, die sich ihr Recht nehmen, darum kämpfen und nicht alles andere tun lassen wollen.

Zuerst können wir die Verursacher*innen höflich darauf hinweisen, welches Problem wir mit dieser Barriere haben.

Die meisten reagieren offen und zeigen sich lösungsorientiert.

Einige Wenige reagieren gar nicht.

Geschieht längere Zeit gar nichts und werden auch die Barrieren nicht beseitigt, so hat uns der Gesetzgeber ein hervorragendes Hilfsmittel zur Seite gestellt.

Das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz, welches eine Schlichtung ermöglicht.

Dies ist der Versuch einer lösungsorientierten Einigung unter Vermittlung des zuständigen Sozialministeriumservice, indem die kontrahierenden Parteien zu einem Schlichtungsgespräch eingeladen werden.

Einigt man sich in diesem Gespräch auf die Beseitigung der Barriere, löst sich alles in Wohlgefallen auf und man muss sich als Schlichtungswerber*in die berechtigte Frage stellen warum der Schlichtungspartner nicht gleich reagiert hat.

Misslingt der Schlichtungsversuch, so hat die Schlichtungswerberin die Möglichkeit sein oder ihr Recht gerichtlich einzuklagen.

Seltsamerweise muss bei einem Misslingen der Schlichtung die Barriere nicht beseitigt werden und der Schlichtungspartner kann getrost auf die nächste Schlichtung warten.

Wir wären nicht in Österreich, wenn es nicht auch in diesem Gesetz ein Hintertürchen als Ausweg zur Vermeidung von „unnötigen“ Ausgaben für die Beseitigung von Barrieren gäbe: §6 regelt die Zumutbarkeit bzw. Unzumutbarkeit der finanziellen Belastung, die mit der Beseitigung einer Barriere verbunden ist.

Dabei muss man als Schlichtungswerber*in auch die Verhältnismäßigkeit im Blick behalten: Ist der Schlichtungswerber ein Großkonzern, der es nicht auf die Reihe bekommt, z. B. seine Webseiten barrierefrei zu gestalten und der auch auf Mails nicht reagiert, in welchen er oder sie darauf hingewiesen wird, so ist dies nicht gerade kund*innenorientiert und ein typischer Fall für eine zukünftige Schlichtung und auch – bei einer misslungenen Schlichtung – ein Fall fürs Gericht.

Handelt es sich hingegen um einen kleinen Online-Shop so kann die Zumutbarkeit durchaus eine Rolle spielen.

Barrierefreies Webdesign ist keine Kunst und das Wissen und die Beseitigung von Barrieren stellt für den kundigen Webentwickler kein Problem dar.

Oft liegt der Wille, aber nicht das Wissen zu digitaler Barrierefreiheit vor, dann braucht es lediglich einige Gedankenanstöße.  Zu empfehlen ist immer der Austausch mit Betroffenen.

Es sei noch auf §8 Abs. 3 hingewiesen, der Förderungen des Bundes an die Barrierefreiheit knüpfen würde.

Leider ist die Liste der Fälle endlos, in denen dagegen verstoßen wurde. Es sei des Weiteren abschließend auf die Aktion „Barriere:freie Unternehmen“ bei welcher die Herstellung von Barrierefreiheit bezuschusst wird.

Ein Tag in der Krankenpflegeschule des Klinikums Rohrbach

Nachdem der ganztägige Sensibilisierungsworkshop aus, mittlerweile wohl allen, bekannten Gründen schon einige Male verschoben wurde, war es nun endlich so weit.

Wir schreiben Freitag, den 16. April 2021. Dankenswerter Weise wurde uns eine Unterkunft für die vorangehende Nacht zur Verfügung gestellt, sonst hätten wir um 4 Uhr morgens – für meine AssistentInnen noch mitten in der Nacht – aus den Federn gemusst, damit pünktlich um 8 Uhr im fernen Oberösterreich antanzen hätten können. So kamen wir entspannt, mit vom Frühstück gefüllten Bäuchen in der Schule an und wurden erwartungsvoll begrüßt.

Unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen – die kennen wir mittlerweile wohl auch alle nur zu gut – begannen wir. Und das Ende folgte viel zu schnell, denn wir hatten noch Programm, aber keine Zeit mehr. Das kam daher, dass die Auszubildenden so viele Fragen und derart konstruktive Vorschläge zum Umgang mit einer Patientin oder einem Patienten mit einer Beeinträchtigung hatten, so dass ich mich schon fragte: „Wozu bin ich eigentlich da?“

Wir ziehen in unseren Workshops den Dialog vor, denn wie oft gibt es diese Berührungspunkte im Alltag? Eine Voice Over Funktion kann man auch zu Hause mit sich ausprobieren. Aber selbst behinderte Personen zum Umgang von und mit ihnen im Alltag zu befragen und eine offene, respektvolle Atmosphäre dafür zu schaffen gelingt im Alltag leider viel seltener. In Rohrbach hat dies vollkommen gefruchtet. In den „Dialogpausen“ wurde natürlich auch genug erlebt und ausprobiert, damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt und bleibende Erinnerungen geschaffen werden.

Wir wissen, wir verlangen den Teilnehmer:innen immer einiges ab, aber es zahlt sich auch immer für alle aus. Und: Das Leben ist kein Ponyhof. 😉

Wer ist eigentlich Nunu Kaller?

Schluss mit Amazon & Co.

Nun haben wir den „Lockdown II. Ich bin mir sicher diese Zeit wird genutzt werden, um sich reichlich Gedanken zu machen. Bestimmt wird bei vielen die Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit ein Thema sein. Andere darüber wie sie ihre Kinder zu Hause betreuen können, sollten diese auch nach Hause geschickt werden. Und wieder andere vielleicht darüber wie sie ihre pflegebedürftigen Angehörigen in dieser Zeit begleiten können. Manche wird wohl auch die Schuldfrage umtreiben. Doch Thema wird uns wohl alle irgendwie beschäftigen: Steht das nächste große christliche „Event“ ja bereits kurz bevor. Lebkuchen und Spekulatius begrüßen uns seit Anfang September fröhlich im Supermarkt und leiten die Weihnachtssaison ein. 3, 2, 1 und los geht „die stillste Zeit des Jahres“. Egal ob wir damit etwas anfangen können oder nicht: Geschenke gibt’s trotzdem, jedenfalls bei den meisten. 

Selbst wenn der stationäre Handel geöffnet bleibt, wird hier ein weiterer (anhaltender) Einbruch zu spüren sein. Durch Angst vor Ansteckungen und andere Corona-Ermüdungserscheinungen, gerade im öffentlichen Raum werden nun viele den scheinbar einfacheren Weg gehen und einen der internationalen Online-Riesen mit ihrer Bestellung und ihrem Geld beglücken. 

Doch wir sollten nicht warten bis uns von politischer Seite alles vorgekaut und gesagt wird, was wir tun sollen „um unser Land und unsere Wirtschaft zu stärken“, sondern selbst die Tastatur in die Hand nehmen und die aus vielen Gründen richtigere Entscheidung treffen. Wer sich ein wenig über die Grenze der installierten Amazon-App hinauswagt, kann eine Vielfalt an regionalen Angeboten entdecken, die nicht nur Erdäpfel, Marillen-Schnaps und Schaffelle abdeckt.Gut. Die scheinbare Einfachheit (Usability, Bezahlmöglichkeiten, Umtausch- und Rückgabemöglichkeiten, etc.) und schiere Unendlichkeit der internationalen Riesen ist verlockend. Wobei ich hier als blinder User anmerken sollte, dass etwa die „Kunst des barrierefreien Programmierens“ keine Frage der Größe oder Internationalität ist. Jene welchen ein barrierefreies Angebot am Herzen liegt bewerkstelligen dies oft auch mit geringeren Mitteln als Peter Szulczewski oder Jeff Bezos. Denn diese beweisen leider immer wieder, dass es nicht darauf ankommt wie reich ein Unternehmen ist, um wirklich inklusiv zu sein. Abgesehen von aufgemotzten Werbespots geht ihnen die Zielgruppe der blinden und sehbehinderten Menschen wohl am Allerwertesten vorbei.

Aber wer ist denn nun eigentlich Nunu Kaller?

Die Frage ist grundsätzlich mit Wikipedia schnell beantwortet: „Nunu Kaller ist eine österreichische Publizistin, Umwelt-Aktivistin und Bloggerin.“ Wobei…ihr Blog ist einem anderen Projekt gewichen, dass ihr wichtiger erschien: Sie betreibt seit dem ersten Lockdown eine online Plattform für heimischen Unternehmen. „Es begann zu Zeiten des Corona Lockdowns, und es bleibt auch weiterhin aktuell: Stell dir vor, es ist Krise, und keiner bestellt bei Amazon oder einem anderen, großen internationalen Konzern, sondern stattdessen bei heimischen Unternehmen.“ Worum es genau geht erklärt sie hier: Worum geht’s?

Gerade surfe ich auf der Ladenliste von Nunu Kaller rum und bin mittlerweile sehr zuversichtlich dort für meinen diesjährigen Weihnachtseinkauf und wohl weit darüber hinaus alles zu finden, was das Herz begehrt: Ladenliste

Auch wenn eine Bestellung vielleicht nicht von Beginn an so komfortabel funktioniert oder die Bezahlmöglichkeiten drei statt zehn sind, auch wenn die Kommunikation manchmal etwas schwieriger sein kann oder das Gekaufte nur mit einer vorherigen Absprache und nur ungern umgetauscht oder retour genommen wird, so bleibt das gute Gefühl „österreichisch gekauft“ zu haben.

Nomnom statt mjam

Und wenn ich schon dabei bin: Auch die heimische Gastronomie wird im zweiten Lockdown wieder die Unterstützung hungriger, kochfauler EinwohnerInnen brauchen. Doch bevor du jetzt die App von mjam oder Lieferando öffnest, schau doch mal, ob das Restaurant deiner Wahl auch ohne deren Unterstützung liefert. Denn hier müssen die GastronomInnen eine Provision von 8-15 % des Bestellwerts an riesen Unternehmen abtreten. Ruf doch einfach mal an und gönne den Mitarbeitenden die paar Prozent mehr. 🙂

Also greifen wir doch zum Telefon, bestellen direkt und lassen die WirtInnen die Provison lieber für ihr Personal, als für weitere Online-Riesen, ausgeben. Das nenne ich dann eine klassische Win-Win-Situation. 

Mahlzeit und Happy Shopping

Euer Harald

Ich habe Angst…

…ein emotionaler Corona-Gedankenbericht

Ich fühle mich so ohnmächtig, aber sicher teile ich dieses, wahrscheinlich für viele, ungewohnte Gefühl mit sehr vielen, verzweifelt auf der Suche nach Sicherheit. Viele wollen sich nicht einschränken lassen, schränken damit uns alle ein und verlängern die sogenannte „neue Normalität“. Der Mangel an Empathie und Achtsamkeit für unsere Mitmenschen kommt für viele erst jetzt so richtig zum Vorschein. Dass dieses gesellschaftliche Defizit schon bisher sehr real war, davon können wohl gerade behinderte Menschen ein paar „Tönchen singen“. Dazu aber an dieser Stelle mehr. 

Das Leben hat mich mit einem schier unendlichen Vorrat an Optimismus ausgestattet, aus dem ich bislang schöpfen kann. Dieser macht mich psychisch robust vor derartigen Krisen. Aber was ist mit jenen, welche nicht so üppig damit ausgestattet sind? Die gefühlt oder tatsächlich alleingelassen auf der Suche nach Halt herumirren? Was mit denen, die glauben diesen Halt gefunden zu haben, dabei feststellen müssen, dass der Halt nur ein Seil ist, mit dem sie eingefangen wurden und dabei ihren bislang freien Geist verloren haben? Alle suchen Sicherheit, aber viele vergessen dabei allzu oft, dass echte Sicherheit nicht von Regierungen „diktiert“ werden kann. Sie ist eine Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Empathie und des (wissenschaftlich geprägten) Hausverstandes.

Fragen über Fragen über Fragen

Worte wie „Lockdown“ und „Verschärfung der Maßnahmen“ geistern zwischen uns umher wie Gespenster und bedrohen unser „kuscheliges Komfortleben“. Einige werden reicher, viele werden ärmer, doch alle eint die Gefahr der Infizierung. Tatsächliche und selbst ernannte ExpertInnen zu allen möglichen Themen tun ihre Meinung kund und tragen oftmals zur allgemeinen Verunsicherung bei. Dies alles beobachte ich – was wohl im übertragenen Sinn zu interpretieren ist, da ich selbst blind bin – aber die mediale Flut schwappt auch über mich hinweg und ich habe Angst. Wie wird unser Leben danach aussehen? Wann wird dieses danach sein? Wird die Gesundheit der Menschen zugunsten der Wirtschaft geopfert? Werden bewusst „Kollateralschäden“ eingeplant? Werden wir dieses gesteigerte zwischenmenschliche Misstrauen jemals wieder loswerden? Was sind die langfristigen Auswirkungen dieser Krise auf die Gesellschaft? Ist sie nur der Anfang vieler aufeinanderfolgender Krisen?

Wie ich meiner (sozialen) „Medienblase“ entnehmen kann, bin ich nicht der Einzige, den diese Fragen umtreiben. Warum also nicht gemeinsam an Wegen und Lösungen arbeiten, anstatt uns gegenseitig anzufeinden? Warum nicht ein paar einfache Regeln einhalten, damit dies wieder für alle möglich wird? Damit wir zusammen an dem „Danach“ arbeiten können. Historisch hat die Menschheit oft genug bewiesen, dass sie zu großen Wandlungen fähig ist. Diese Fähigkeit werden wir nun brauchen um in einer „nach/mit-Covid-19-Welt“ für alle Menschen einen gleichberechtigten Platz zu schaffen.

Wir machen TROTZ-DEM weiter! 🙂 Auch wenn sich mir derzeit die Frage nach dem „Wie“ allzu oft stellt. Sensibilisierung hat im Moment Pause, obwohl sie jetzt umso wichtiger wäre. Denn sensibles Verhalten führt zu Achtsamkeit, die für viele Menschen so dringend notwendig wäre. Doch wann wieder Nachfrage danach besteht kann wohl niemand sagen.

Bis dahin heißt es wohl: Die Hoffnung nicht verlieren, Gürtel enger schnallen – denn die staatlichen Hilfen sichern gerade das Überleben – und Strategien und Konzepte entwickeln für die Zeit danach. Auch wenn noch niemand wirklich sagen kann, wann und was dieses „neue Danach“ sein wird.

Gedanken zur Hygieneverordnung

Nach ausgiebiger Lektüre des Hygienehandbuches, welches Empfehlungen für elementare Bildungseinrichtungen und Schulen in Österreich enthält, bin ich klüger. Nachdem ich mir dieses Werk doch einige Male reinziehen musste, um es zu verstehen – und obwohl ich ein „Mensch mit besonderen Bedürfnissen“ bin – habe ich es verstanden, entgegen der offensichtlichen Annahme dieser Empfehlung. Ich kann es zwar noch nicht auswendig, bin aber knapp davor.

Ich bin zwar blind, sehe aber hinter jeder Zeile den erhobenen Zeigefinger der beteiligten Ministerien. Es lässt die Vermutung zu, dass die VerfasserInnen wenig Glauben an die Eigenverantwortung des jeweiligen Schulpersonals aufbringen können.

Wir würden aber nicht im „bevorschrifteten Lockdown-Österreich“ sein, um an derartige Auswüchse ministerialen Größenwahns gewohnt zu sein. Man gewöhnt sich an alles und alsbald wird das Ungewohnte, vormals unerhörte, zum Selbstverständlichen.

Inklusion lässt grüßen, von weit weit weg…

Dieses Hygienehandbuch ist wahrscheinlich in aller Eile ausformuliert worden und bedenkt alle Eventualitäten. Die oft herbeibeschworene, manchmal nur durch Lippenbekentnisse existierende Inklusion und die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung wird in diesem Handbuch sehr unzulänglich umgesetzt.

Und bevor jetzt die Aufmerksamkeit aller absinkt will ich zu meinen Kernbotschaften kommen:

Menschen mit „besonderen Bedürfnissen“

Wir leben im Jahr 2020. Im Jahr zwölf (12!!!) nach der Unterzeichnung Österreichs der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Wann kommt es in allen Köpfen an – auch wenn man über die Behinderten-Terminologie bestimmt trefflich streiten kann – dass Menschen mit einer Behinderung keine „besonderen Bedürfnisse“ haben. Welche besonderen Bedürfnisse sollten das denn sein? Ich muss essen, schlafen, auf die Toilette, will mich beruflich verwirklichen und möchte meine Freizeit so gestalten, wie ich das eben möchte. Alle Menschen ohne Behinderung, die diese Bedürfnisse nicht haben, heben nun bitte die Hand…

An Formulierungen kann man arbeiten

"Die in dem Handbuch definierten Hygienemaßnahmen in elementarpädagogischen Einrichtungen und Schulen basieren auf der Voraussetzung, dass diese von jenen Personen, die sie einhalten sollen, verstanden werden. Bei Kindern im Alter bis zu sechs Jahren, oder auch bei Kindern/Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen oder individuellen Schwierigkeiten kann nicht davon ausgegangen werden, dass all diese Maßnahmen umgesetzt werden können bzw. wird dies natürlich auch nicht von den zuständigen Pädagoginnen und Pädagogen verlangt."

Es ist doch eine arge Verallgemeinerung, dass alle Menschen mit besonderen Bedürfnissen das Ziel dieser Maßnahmen nicht nachvollziehen können.

„Weiters sollte insbesondere bei Kindern im Alter bis zu sechs Jahren und bei Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen/Schwierigkeiten aus fachlicher Perspektive reflektiert werden, wie sich das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes des pädagogischen Personals auf das Verhalten und die Entwicklung der Kinder/Jugendlichen auswirkt.“

Immerhin: „Singen sollte unterlassen und Schreien vermieden werden.“

„Auf Atemhygiene achten!“ Zum Glück, atmen dürfen wir alle dann doch noch. Aber nur unter den vorgeschriebenen Bedingungen. Dass das auch klar ist! Und diese ewige Singerei und Schreierei an Österreichs Schulen führte immerhin schon zu internationalen Verwicklungen und hätte fast den 3. Weltkrieg ausgelöst. Aber jetzt ist Schluss damit! (Achtung: Sarkasmus)

8.4.2020 Aryas Tagebuch: Alle tragen Maulkorb

…nur ich nicht…

Es wird immer seltsamer. Jacky und ich können uns nur wundern. Nun tragen alle einen weißen Maulkorb, nur wir müssen keinen tragen. Also genau genommen muss ich als gut ausgebildete Assistenzhündin so ein Unding zum Glück niemals tragen. Aber meine Hundefreunde und -freundinnen habe ich schon das eine oder andere Mal mit der Maulsperre aus den Öffis steigen sehen. Die sollen ja unglaublich unbequem sein. Und jetzt tragen die ZweibeinerInnen plötzlich auch so ein Ding? Ich sage euch, dass sieht wirklich komisch aus. Bei den Gesichtern, die die Leute dabei machen – wenn man was erkennt hinter diesen Maulkörben – ist mir aber klar, dass es sich dabei nicht um eine lustige Verkleidung handeln kann. Wie ich euch ja schon in meinem letzten Tagebucheintrag erzählt habe, liegt was in der Luft und es riecht nach Desinfektionsmittel. 

Handschuhe im Frühling???

Neben den Maulkörben für Menschen habe ich auch schon viele Leute gesehen, die jetzt wo der Frühling endlich kommt, plötzlich wieder Handschuhe anziehen. Auch das Wiesel hat beim Einkauf welche an, die sie dann nach dem Einkauf in den Mistkübel wirft. Ich hoffe ja nur dass alle die diese Dinger tragen so klug sind und die da reinwerfen. Bei unseren kurzen Spaziergängen ist meiner feinen Hundenase ja schon das eine oder andere unter die Nase geraten und glaubt mir, mein Appetit ist unendlich. So kann es schon mal passieren, dass ich was in meinen feinen Mund bekomme, wo das Wiesel dann schimpft (wenn sie es bemerkt) und ich glaube diese Handschuhe gehören da dazu… 😉

Mein Leben ist ja grundsätzlich um einiges leichter geworden (Leute weichen uns aus, es ist viel ruhiger, wodurch ich mich besser orientieren kann, usw.), das Wiesel allerdings wirkt schon immer unruhiger und angespannter. Ich meine, ich kann das ja verstehen. Mir fehlen unsere ausgedehnten Spaziergänge auch, aber mit unserem Garten kommen wir doch ganz gut zurecht. Das wird ja wohl nicht ewig so weitergehen, oder…?

Wollen wir’s hoffen…

Eure Arya

Blindtest der App „Stopp Corona“

Da auch ich aktiv gegen die Ausbreitung von COVID-19 angehen will, habe ich mir die – in kürzester Zeit programmierte – App „Stopp Corona“ einmal genauer angeschaut und auf ihre Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen hin überprüft.

Da ich der glückliche Besitzer des iPhone X bin, habe ich den App-Store bemüht und dort nach „Stopp Corona“ gesucht, die mir auch sofort mit diesen Stichworten angezeigt wurde.

Zustimmungen über Zustimmungen

Geladen, geöffnet und schon ging es los mit dem üblichen Abfrage-Ritual: Ob ich die Datenschutzbestimmungen akzeptiere? Naja, bleibt mir wohl nicht viel über, wenn ich die App nutzen möchte, oder? Ob die App mir Nachrichten senden darf? Natürlich, das ist ja wohl der Sinn und Zweck der ganzen Angelegenheit. Nachdem ich zuvor bereits von ein paar mir, dem ORF (und Facebook…) vertrauten Datenschutz-ExpertInnen – Ingrid Brodnig und Max Schrems – gehört und gelesen hatte, dass selbst diese VerfechterInnen der Privatssphäre diese App für Gut befinden und sie (derzeit) auch als notwendig einstufen, habe ich beschlossen auf diese zu vertrauen und meine Zustimmung zu ersteilen.

Bei der Frage, ob die App auf mein Bluetooth und mein Mikrophon zugreifen darf, wollte ich das aus Reflex ablehnen. Man will ja nicht abgehört werden… Nach der Ablehnung erfuhr ich allerdings, dass diese Zustimmung notwendig ist um räumliche Distanzen zwischen potenziellen „HandshakepartnerInnen“ zu ermitteln, indem das Mikrofon für den Menschen nicht hörbare Ultraschalltöne aussendet, welches von anderen Geräten mit dieser App „gehört“ und damit registriert wird. Die Bluetooth-Funktion des Gerätes führt kein Pairing mit anderen Geräten durch, was ich mir bei Bluetooth-Freigaben erwartet habe, sondern listet ausschließlich die Geräte in der Nähe auf. Dies muss geschehen damit ich später verständigt werden kann, wenn einer der Kontakte erkrankt.

Gut programmierter Schnellschuss

All dies wurde mir durch die Sprachausgabe (Voice Over) meines Smartphones vorgelesen. Auch alle relevanten Steuerelemente sind richtig programmiert und beschriftet, wodurch die Bedienung für mich ohne Probleme machbar ist. Man möchte meinen das wäre der Standard, ich kann das aber berichtigen: Selbst jahrelang geplante Apps und Programme fehlt es oft an diesen doch hilfreichen Elementen. Glaubt mir, es gibt etliche Anwendungen, die an sich sehr nützlich, aber für blinde und sehbehinderte Menschen kaum bis gar nicht (allein) nutzbar sind.

Umso begeisterter bin ich über diese „Schnellschuss-App“, denn meine Erwartungen waren, ob der Geschwindigkeit, eher gering. Bisher ist mir aber noch nichts aufgefallen, was mir Probleme bereitet hätte und ich hoffe das gilt auch für Menschen mit anderen Behinderungen. Denn es ist naheliegend – da viele Menschen ein inniges Verhältnis zu ihrem Smartphone haben – diese digitalen Daten gegen Corona darüber zu erfassen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass möglichst viele diese App auf ihrem Handy installiert haben. Dies bedingt natürlich auch einen anderen Umgang miteinander.

Ich sehe mich schon in Zukunft mit Mund-Nasenschutz bei einer Besprechung sitzen und statt dem üblichen den „Digitalen Handshake“ (so heißt die Funktion in der App) auszuteilen. Davon sind wir leider noch weit entfernt, aber alles, was hilft diese Situation zu beenden und bald wieder bei möglichen Meetings sitzen zu können, sollte gemacht werden.

FAQs & Download Links

Das rote Kreuz, welches diese App herausgebracht hat, beantwortet viele konkreten Fragen auf ihrer Webseite. Dazu folgt einfach diesem Link: www.roteskreuz.at/faq-app-stopp-corona

Und hier kannst du dir die App direkt herunterladen:

31.03.2020 Aryas Tagebuch: Es liegt was in der Luft…

…und obwohl mich meine gute Hundenase sonst nie im Stich lässt: Ich kann es nicht riechen. Seit zwei Wochen allerdings ist alles irgendwie anders. 

Das erste Zeichen: Wenn Jacky und ich mit unseren ZweibeinerInnen Wiesel und Harald unterwegs sind, treffen wir fast keine anderen Leute, und wenn schon, dann beachten die uns gar nicht. Den Schlumpf trifft das besonders hart, denn normalerweise löst er ganz spezielle Begeisterungsschreie aus und genießt diese Aufmerksamkeit ungemein! 

Mein zweiter Hinweis, das irgendetwas nicht ganz stimmt: Der Harald ist dauernd zu Hause und sitzt vor seinem Computer! Eigentlich sehen wir ihn nicht so häufig, weil er bei Workshops ist oder im Dialog im Dunkeln aushilft. Mich stört es ja eigentlich nicht besonders, denn Herrchen hat jetzt extra viel Zeit um mit uns zu spielen. 🙂

Und zu guter Letzt fällt mir besonders auf, dass mein Job plötzlich etwas einfacher geworden ist. Denn die Leute achten jetzt darauf, wenn das Wiesel und ich kommen und weichen UNS aus. Sonst war das ja immer mein Job, aber mir soll’s recht sein. Die besorgten Gesichter und die kürzer werdenden Spaziergänge sagen mir aber doch, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht, so fein die Veränderungen für mich mehrheitlich sind.

Das Wort „Corona“ habe ich jetzt schon öfter gehört, aber in der Blindenführhundeschule haben wir das nicht durchgenommen… Es riecht nach Desinfektionsmittel und immer mehr Menschen tragen was Weißes vor Mund und Nase. Jacky und ich zerbrechen uns den Kopf, was das wohl zu bedeuten hat, sind aber noch nicht schlauer geworden. Ich hoffe es ist nichts zu fressen, denn so wie die Leute aussehen, wenn sie über „Corona“ reden, kann das nicht besonders lecker sein.

Wir halten unsere Nasen in die Luft, schnüffeln weiter und halten euch auf dem Laufenden!

Eure Arya

NICHT INS DUNKEL: Sensibilisierung gegen Mobbing

Wir von TROTZ-DEM versinken oft in eine inklusive Phantasiewelt, wo Schule ein Ort ist, an dem sich Kinder mit und ohne Behinderung, mit heller oder dunkler Haut, mit oder ohne Kopftuch wohl und sicher fühlen. Eine Welt in der es kein Mobbing und keine Ausgrenzung gibt. Wo Unterschiedlichkeit gefeiert und nicht bestraft wird.

Leider sieht die Realität aber oft anders aus. Der Phantasie an Ausgrenzungsmöglichkeiten sind wohl keine Grenzen gesetzt. So auch im Fall von Marie G. (12 Jahre), die sich uns in einer E-Mail anvertraut hat. Sie besucht eine 3. Klasse an einem Gymnasium in Wien. Sie geht jeden Tag mit Bauschmerzen in die Schule und vertraut uns an was der Grund ist: In der Schule glauben alle in ihrer Klasse durch ein Gerücht, dass Sehbehinderungen ansteckend seien. Und weil ihr älterer Bruder blind ist und sie manchmal gemeinsam mit ihren Eltern am Schulweg begleitet (er selbst besucht eine andere Schule), glauben jetzt alle, dass sie „krank“ werden wenn sie ihr zu nahe kommen. Und wer will sich schon infizieren?

Sie erzählt uns, dass sie das sonst niemandem erzählen mag. Sie weiß natürlich das Blindheit NICHT ansteckend ist, aber wenn sie versucht es zu erklären lachen sie alle aus und gehen weg. Sie meint, dass es sich anfühlt als würde sie ihren Bruder verraten, den sich über alles liebt. Klug wie dieses Kind wohl ist, hat sie uns um Hilfe gebeten. Sie möchte, dass ihre MitschülerInnen verstehen wie es ist eine Behinderung zu haben und vor allem wünscht sie sich Freundinnen.

Nun traten wir also in Aktion. Der Betreiber von TROTZ-DEM selbst Mobbing-Opfer in seiner Schulzeit bot an, ausnahmsweise einen mehrstündigen Workshop entgeltlos in ihrer Klasse zu veranstalten, was seitens der Klassenvorstehenden auch dankbar angenommen wurde.

Zwei Wochen später rauschten wir also mit Mann und Maus, will sagen mit unserem Zeugs, AssistentInnen und Führhund in die Klasse und legten los. Da wir der Klasse eine anonyme Reflexionsfläche boten um über ihre Ängste hinsichtlich Behinderung zu sprechen lief es zu Beginn, als Harald und Sabine Fiedler über ihr Leben erzählten noch etwas holprig mit den Fragen, aber mit jeder Minute, die verging lief es flüssiger und schließlich waren die Kinder kaum mehr zu bremsen.

Die vielen Nachrichten die wir via WhatsApp, E-Mail und Facebook bekommen haben zeigen uns mehr als deutlich, dass sich die vier Stunden intensive Beschäftigung mit dem Thema gelohnt haben. Wir glauben, dass nun wohl niemand mehr daran glaubt, dass eine Behinderung ansteckend ist.

Mit Sensibilisierung kann die Schule unserer Phantasiewelt vielleicht eines Tages doch noch Realität werden.

Sensibilisieren statt Spenden

Dies ist nachhaltiger und bringt allen was. Wir von TROTZ-DEM geben Raum und Zeit für Fragen, Antworten und Selbsterfahrung. Neben längst notwendigen gesetzlichen Schritten gibt es nur einen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft: Aufklärung und Sensibilisierung. Und genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Workshops für Schulen und erwachsene Gruppen.

Unser Weihnachtsgeschenk:

Jeder im Dezember gebuchte
4-stündige Sensibilisierungs-Workshop kostet
nur 9 Euro pro TeilnehmerIn

Achtung: Gilt bei Buchung im Dezember für das erste Halbjahr 2020. Angebot gültig für Wien, Niederösterreich und Burgenland.

NICHT INS DUNKEL: Arbeit durch Sensibilisierung

Bernd K. ist blind. Trotz seiner Behinderung führt er ein ausgefülltes Lebe. Er lebt in einer erfüllten Beziehung, führt enge Freundschaften, geht gerne im Wienerwald spazieren und hängt auch mal gerne mit seinen sehenden und nicht sehenden FreundInnen in diversen Lokalen in der Wiener Innenstadt rum. Abgesehen von seiner Blindheit führt er also ein Leben wie die meisten anderen Menschen auch. In einem unterscheidet er sich, besonders von seinen sehenden Bekannten und FreundInnen. Dieser Unterschied lässt ihn oft nicht schlafen, löst Existenzängste, führt zu Selbstzweifeln und treibt ihn immer mehr ins Dunkel.

Auf der Suche

Bernd ist arbeitslos. Er ist top ausgebildet, hat jede Ausbildung absolviert und jede Weiterbildung besucht, die es für Backoffice-Manager gibt. Einerseits weil ihn das Arbeiten am Computer schon früh interessiert hat, andererseits weil dieses Interesse am Arbeitsmarkt sehr gefragt schien. Seine Finger sind wund vom vielen Schreiben der Bewerbungen, ausgeschriebene Jobs gibt es genug. Einzig auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch wartet er bis heute vergeblich. Von einigen Firmen hat er wenigstens eine Absage bekommen, die restlichen scheinen wohl doch keine neuen Arbeitskräfte zu suchen. Oder liegt es doch an seiner Behinderung? Die, wenn auch nicht explizit im Motivationsschreiben oder Lebenslauf erwähnt, auf dem in Österreich erwarteten, Portrait-Foto sichtbar ist.

Um die Diversität im eigenen Unternehmen zu steigern bekamen wir von TROTZ-DEM eines Tages eine Anfrage für einen Sensibilisierungs-Workshop von einer mittelgroßen Firma in Simmering (Wien). Sie wollten die Möglichkeit ausloten eine Person mit Behinderung einzustellen. Bernd, der uns als Gastreferent immer wieder bei diversen TROTZ-DEM Workshops unterstützt, war wohl der perfekte Co-Trainer für diese Gelegenheit.

Durchs Reden kommen d‘Leut zam

Wie bei unseren Workshops üblich, haben wir uns gut vorbereitet und sind auf die Umstände des Unternehmens explizit eingegangen. Der Computer steht dort im Mittelpunkt der Arbeit. Dass dieser von blinden Menschen mit einer entsprechenden (geförderten) Software genauso gut bedienbar ist, hat, wie mir mein Assistent verraten hat, ließ einigen doch die Kinnlade absinken und die Augen größer werden. Der beeindruckende Lebenslauf von Bernd, den er im Rahmen des Workshops in zwangloser Atmosphäre, ohne Druck oder Erwartungshaltung erzählen konnte, hat sein restliches beigetragen: Bernd ist seither ein geschätzter und loyaler Mitarbeiter dieses Unternehmens.

Es war gar nicht viel nötig. Keine aufwändigen und teuren Umbauten oder etliche Zusatzschulungen. Information, Austausch und Sensibilisierung war alles was es gebraucht hat, um den großen Unterschied zwischen Bernd und seinen sehenden FreundInnen auszulöschen.

Sensibilisieren statt Spenden

Dies ist nachhaltiger und bringt allen was. Wir von TROTZ-DEM geben Raum und Zeit für Fragen, Antworten und Selbsterfahrung. Neben längst notwendigen gesetzlichen Schritten gibt es nur einen Weg zu einer inklusiven Gesellschaft: Aufklärung und Sensibilisierung. Und genau dieses Ziel verfolgen wir mit unseren Workshops für Schulen und erwachsene Gruppen.

Unser Angebot an dich

Jeder im Dezember gebuchte
4-stündige Sensibilisierungs-Workshop kostet
nur 9 Euro pro TeilnehmerIn

Achtung: Gilt bei Buchung im Dezember für das erste Halbjahr 2020. Angebot gültig für Wien, Niederösterreich und Burgenland.